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Logistikcontrolling: die richtige Balance zwischen Kostenreduktion und Warenverfügbarkeit finden

  • Autorenbild: Fabian Kossorz
    Fabian Kossorz
  • 1. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 19. Aug.

In einer zunehmend dynamischen Marktlandschaft stehen Unternehmen vor der Herausforderung, ihre Lagerbestände optimal zu steuern. Ein gezieltes Logistikcontrolling im Rahmen des Supply Chain Managements (SCM) hilft Unternehmen, nicht nur die Lagerkosten zu minimieren, sondern auch Bedarfsengpässe frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Dadurch kann der Trade-off zwischen Kostenreduktion und Warenverfügbarkeit auf Basis fundierter Informationen vollumfänglich bewertet werden – ein entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg. 

 

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie mithilfe spezifischer Einkaufs- und Lagerkennzahlen Ihre Beschaffungsprozesse optimieren, Kapitalbindung reduzieren und gleichzeitig Lieferengpässe vermeiden können. 


Logistikcontrolling als Fundament einer effizienten Lagerwirtschaft

Effizientes Logistikcontrolling stellt sicher, dass das Unternehmen sowohl wirtschaftlich als auch kundenorientiert agiert. Dabei übernimmt der Einkäufer eine Schlüsselrolle: Er muss die Warenverfügbarkeit gewährleisten und gleichzeitig eine effiziente Lagerhaltung sicherstellen. Überfüllte Lager binden nicht nur Kapital, sondern führen auch zu Platzproblemen und einer erhöhten Komplexität in der Lagerverwaltung. Fehlende Waren hingegen können nicht nur Umsatzeinbußen verursachen, sondern auch zu unzufriedenen Kunden und langfristigem Verlust an Marktanteilen führen. 

 

Hier kommt das Logistikcontrolling ins Spiel. Durch den Einsatz spezifischer Kennzahlen können Einkäufer den optimalen Bestellzeitpunkt und eine annähernd optimale Bestellmenge bestimmen. Ziel ist es, einen reibungslosen Warenfluss zwischen Einkauf, Lager und Verkauf sicherzustellen.  


Warum ist gezieltes Logistikcontrolling unerlässlich für Unternehmen aus Handel, Produktion und E-Commerce?

Ein strukturiertes Logistikcontrolling bietet zahlreiche Vorteile: 


  • Kostenreduktion: Durch optimierte Bestellprozesse und geringere Lagerkosten wird Kapital effizienter eingesetzt.

  • Transparenz: Einkaufsentscheidungen basieren auf klaren Kennzahlen und nicht auf Bauchgefühl. 

  • Vermeidung von Lieferengpässen: Eine präzisere Bedarfsplanung sorgt dafür, dass stets ausreichend Waren verfügbar sind. 

  • Zeiteinsparung: Automatisierte Analysen und Prozesse entlasten Einkäufer bei der Planung und machen sie effizienter. 


Das Thema Logistikcontrolling ist essenziell für Unternehmen, die sich in einem wettbewerbsintensiven Umfeld behaupten müssen. Die richtige Steuerung von Lagerbeständen, Beschaffungsprozessen und Bedarfsprognosen hilft nicht nur dabei, Kosten zu optimieren, sondern stärkt auch die gesamte Lieferkette.  


Die richtigen Kennzahlen für Ihr Logistikcontrolling

Zur effektiven Steuerung von Lagerbeständen und der Vermeidung von Engpässen sollte ein Unternehmen ein Kennzahlensystem an die eigenen Geschäftsmodelle und Marktbedingungen anpassen, um eine optimale Steuerung von Lagerbeständen und Bestellprozessen zu gewährleisten. Hierzu gehören Kennzahlen wie: 


Kennzahl

Formel

Bedeutung

Optimierung

Lagerumschlagshäufigkeit

Wareneinsatz/durchschnittlicher Lagerbestand

Gibt an, wie oft der Lagerbestand innerhalb eines bestimmten Zeitraums verkauft und erneuert wird. 

Schnellere Wareneingangsprozesse, Abverkauf von Ladenhütern, Just-in-Time-Beschaffung 

Durchschnittlicher Lagerbestand 

(Anfangsbestand+Endbestand)/2 

Zeigt, wie viel Kapital im Durchschnitt im Lager gebunden ist. 

Mindest- und Maximalbestände einführen, ABC-Analyse durchführen, Lagerstruktur verbessern 

Lieferbereitschaftsgrad (Servicegrad) 

(Anzahl der erfüllten Bestellungen/Gesamtanzahl der Bestellungen)*100 

Misst, wie viele Kundenbestellungen direkt aus dem Lager bedient werden können, ohne auf Nachbestellungen warten zu müssen. 

Sicherheitsbestände für kritische Artikel einführen, alternative/zusätzliche Lieferanten hinzuziehen, Lagerautomatisierung verbessern 

Optimale Bestellmenge 

√((2*Jahresbedarf*Bestellkosten)/

(Produktwert*Lagerkostensatz))

Berechnet die ideale Menge, die bestellt werden sollte, um Lager- und Beschaffungskosten zu minimieren.

Automatisierung der Bestellprozesse, effizientere Lagerhaltung, Verhandlung besserer Lieferkonditionen (Rahmenverträge)

Reichweite des Lagerbestands

Durchschnittlicher Lagerbestand der Periode/Verbrauch pro Periode

Zeigt an, für welchen Zeitraum der aktuelle Lagerbestand ausreicht, wenn der aktuelle Verbrauch beibehalten wird.

Anpassung der Bestellintervalle, Regelmäßige Inventur im Lager, flexiblere Lieferanten mit schnellen Liefermöglichkeiten


Voraussetzungen für den erfolgreichen Einsatz von Logistikcontrolling

Damit Logistikcontrolling erfolgreich im Unternehmen eingesetzt werden kann, müssen einige grundlegende Voraussetzungen erfüllt sein:


  • Datenverfügbarkeit: Hochwertige und aktuelle Daten zu Lagerbeständen, Bestellungen und Verkaufszahlen sind essenziell.

  • Prozessklarheit: Eine präzise Definition von Bestell- und Lagerhaltungsprozessen ist die Grundlage für ein erfolgreiches Logistikcontrolling.

  • Schulung der Mitarbeiter: Einkäufer und Logistikverantwortliche sollten im Umgang mit Controlling-Instrumenten und Kennzahlen geschult sein.

  • Verankerung des Logistikcontrollings in der Organisation: Durch eine klare Ausrichtung des Logistikcontrollings an den Unternehmenszielen und die Einbindung der Führungsebene sowie regelmäßige Feedbackloops zwischen den Abteilungen entsteht eine Richtlinie, die im Unternehmen Transparenz schafft.


Unter der erfolgreichen Berücksichtigung der Voraussetzungen kann sich der Einkäufer mit einem Kennzahlendashboard eine gute Übersicht über die Rahmenbedingungen verschaffen und so die Trade-offs jederzeit mit aktuellen Zahlen bewerten.

Abbildung 1: Dashboard für wichtige Kennzahlen in der Logistik.
Abbildung 1: Dashboard für wichtige Kennzahlen in der Logistik.

Fazit

Ein effektives Logistikcontrolling bildet die Grundlage für eine effiziente und leistungsfähige Lager- und Beschaffungsstrategie. Durch den gezielten Einsatz von Kennzahlen können Unternehmen die optimale Balance zwischen der Reduktion von Lagerkosten und der Sicherstellung einer konstanten Warenverfügbarkeit finden – zwei zentrale Faktoren für den Unternehmenserfolg. Unternehmen, die ihre Lager- und Beschaffungsprozesse regelmäßig analysieren und auf Basis präziser Kennzahlen optimieren, können nicht nur flexibel auf Marktveränderungen reagieren, sondern auch Engpässe proaktiv vermeiden und Lagerkosten langfristig senken.


 
 

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